Tagebuch

Ins Bett gehen lohnt sich nicht mehr, also frühstücken wir erstmal in dem kleinen Hotel an der Finish Line und können endlich die angesammelten Tagebucheinträge incl. Bildern hochladen.

Das dauert seine Zeit. Wir sind fertig, die „Registration“ ist inzwischen auch besetzt, jetzt sind wir auch ganz offiziell angekommen !!! Wir sind erst Nummer 49 (und wir dachten, mindestens die Hälfte wäre schon da).

Wir unterhalten uns ein wenig mit den Leuten, lassen unsere Räder wuchten (keine gute Idee, denn jetzt rattert der Panda zwischen 100 und 120 – Panda-km/h – noch deutlich mehr als vorher). tauschen Geld, gehen was Essen usw.

Nachmittags werden wir zu einem Interview mit einem der Adventurists gebeten: was wir so machen, wie wir zur Mongolrally kommen, was uns am besten gefallen hat, was wir anders machen würden … War echt ein nettes Gespräch. Ich habe nur vergessen zu fragen, was sie damit machen.

Inzwischen sind noch ein paar weitere Rallyer eingetroffen – nur unsere Engländer immer noch nicht (PS: „Al“ heißt „Berti“ - also eigentlich „Albert“ - aber halt eben „Berti“...). Wo die wohl bleiben? Sie sind doch mit uns in Ulaabataar losgefahren.

Bei der Finish Line ist auch eine große Halle mit Musik und Bewirtschaftung – da treffen wir uns am Abend alle und ratschen uns so durch. Tolle und weniger tolle Geschichten hört man da.

Es ist schon nach neun, da kommt plötzlich noch eine Gruppe zur Tür rein. Großes Hallo. Archie, Berti und ihre Kumpels. Ihr zweites Auto hatte schlapp gemacht. Deswegen hatte es so lange gedauert - ein Nissan Micra schleppt den anderen 100 km weit. Jeder mit 3 Erwachsenen besetzt - plus Gepäck. Wahnsinn.

Es ist schon kurz nach Mitternacht als ich endlich ins Bett falle. 40 ereignisreiche Stunden nach dem Aufstehen.

Deswegen dauert es ein wenig länger am nächsten Tag, bis wir frühstücken gehen und unseren Kram zusammenpacken. Wir haben beschlossen, unseren Panda nach Hause zu fahren. Vorher kaufen wir noch eine russische SIM Karte für Pauls Handy. Das erleichtert und das Kontakt halten...

Der Weg zur M55 – der Straße die uns nach Irkutsk bringt – führt uns nochmal an der Finish Line vorbei. Ein letzter Blick. Stop !

Den gelben Polo kennen wir doch, der da auf der Rampe steht. Nochmal rein in den Hof. Tatsächlich: unsere beiden Österreicher sind vor ein paar Minuten eingetroffen. Nochmal ein kurzer Ratsch. Dann geht es aber echt los.

Leider ist es seeehr bedeckt, als wir am Baikalsee eintreffen. Und deshalb wirkt er gar nicht so gewaltig, wie er ist – schade.

Und eigentlich wollten wir eine Runde baden, aber der Wind ist saukalt. Immerhin stelle ich mich bis zu den Waden in die ziemlich kühle Brandung.

50 km vor Irkutsk fängt es ordentlich zu Regnen an. Mist – wir wollten doch mit dem „Wartburg Kings“ aus der Slowakei heute zusammen Zelten. Aber bei dem Sauwetter – nein danke. „Da suchen wir uns doch in Irkutsk ein günstigen Hotel“ - dachten wir uns....

Beim fünften Versuch haben wir wenigsten ein Zimmer bekommen, wenn auch nicht günstig. Aber wir hatten von dem Rumgekurve echt die Nase voll.

Vielleicht campen wir mit den Wartburgern dann wenigstens morgen. Und morgen wollen wir uns auch mit Rosto treffen, dem Motorrad-Weltreisenden. Er fährt von Nowosibirsk Richtung Irkutsk...

Wir sind gespannt.