Tagebuch

Gestern habe ich den Beitrag noch auf der Fähre geschrieben, weil da gab´s kostenloses W-LAN. Vermutlich das Einzige, was es da kostenlos gab. Halt, auch die Klos, aber das tut ja eigentlich nichts zur Sache.

Nein, also was ich eigentlich erzählen will ist, dass wir uns entschlossen haben die 2 geschenkten Stunden der früheren Fähre zu nützen, und gleich bis Deutschland durchzufahren. Toller Plan, weil dann sind wir am Montag früher zuhause, können am nächsten Tag früher aufstehen usw.

Also soweit mal der Plan. Lief eigentlich ganz gut vom Verkehr her, ab und zu haben wir andere Rallier überholt (!), oder wurden überholt. Jedes Mal ein lautes Gehupe und wildes Gewinke. Was sich die anderen Verkehrsteilnehmer wohl gedacht haben ?

Um ein wenig Abwechslung in unseren Streckenverlauf zu bringen, beschlossen wir nicht wieder über Aachen zurückzufahren, sondern über Trier.

An sich kein Problem, aber unsere Europakarte im Maßstab 1 : 4.500.000 lässt doch etwas an Detailgenauigkeit zu wünschen übrig. Außerdem sind in Belgien – je nach dem wo man sich gerade befindet – die Straßenschilder Französisch oder Flämisch beschriftet. Und auch die Städtenamen sind in beiden Sprachen unterschiedlich – macht die Orientierung auch nicht leichter.

Aber zum Glück gibt es ja die Euro Nummern der Straßen. Wir müssen also nur bei Lüttich auf die E 42 und dann sind wir bald darauf in Deutschland.

Naja, die Straßen haben zwar eine Nummer, aber zwei Richtungen.

Den Rest könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Nachts um halb 12 sind wir umgedreht und die knapp 100 km bis Lüttich (auf der BELEUCHTETEN AUTOBAHN) wieder zurückgefahren. Das war´s dann mit den geschenkten 2 Stunden. Es war ungefähr 2.00 Uhr morgens, als wir in Deutschland kurz nach der Grenze neben einem Feldweg unser Zelt auf eine Wiese warfen und uns selbst hinein.

So gegen 9 Uhr morgens wurden wir wieder wach, packten unseren Krempel und folgten einer Baustellenumleitung in die nächste kleine Stadt – mit Bäckerei. Und Kaffee. Und Klo.

Von da weg lief es, Dank deutscher Straßenschilder und wenig Stau, relativ flott von Trier über diverse deutsche Mittelgebirge, Heilbronn, Dinkelsbühl und Nördlingen nach Neuburg.

Nochmal tanken, damit es gleich morgen früh – Moment! Was ist das für ein seltsames, mahlendes Geräusch. Hm – 17.45 Uhr. Schnell zum Autohaus Dulz – vielleicht ist er ja noch da.

„Klingt als ob das von der Lichtmaschine kommt“ - Na suuuper!

Aber wir haben ja noch unseren Organspender. Also morgen früh erstmal schauen, ob dessen Lichtmaschine passt und dann sehen wir weiter.

2 Mongolrally-Dänen, die wir heute auf einem Rastplatz getroffen hatten, ist 100 km nach der Abfahrt von zuhause der Motor hops gegangen. Die haben auf die Schnelle einen Tauschmotor einbauen lassen müssen – da haben wir ja noch richtig Glück ! (Vor allem weil ich mich heute Abend noch mit selbstgemachter Lasagne und Tiramisu vollstopfen konnte).