Tagebuch

Irgendwann taucht dann auch Paul auf und wir beschließen zuerst zu Frühstücken um danach zum Baden ins Schwarze Meer zu gehen. Gesagt, getan, und kaum ist das Frühstück bestellt, gesellen sich Peter und Nils von gestern Abend zu uns.

Das anschließende Bad war wirklich herrlich erfrischend, auch wenn wir wie angetrunkene Pinguine aus dem Wasser getorkelt sind. Der Boden ist nämlich mit, zwar abgerundeten, aber doch ziemlich großen Steinen übersät und sehr uneben. Dazu die Wellen – es war wirklich kaum möglich aufrecht zu gehen.

Danach Duschen, Zelt einpacken, das restliche Geld für Getränke und Obst auf den Kopf hauen und dann ab zur Grenze. Der Übergang verlief problemlos und wir folgten der Küstenstraße Richtung Süden. Zuerst wieder Sonnenblumen, Sonnenblumen, Stoppelfeld, Maisacker und dann Abwechslung wieder Sonnenblumen. Aber dann kommen immer wieder Anstiege und Abfahrten über die Höhenzüge an der Küste. Die Straße ist super, wir sind echt verwundert. Schön breit und glatter Asphalt. Bald jedoch ändert sich das Bild. Die Straßen bleiben zwar breit, aber der Zustand wird zunehmend schlechter. Den Panda schaukelt und holpert es über den welligen, gerissenen Belag – aber er steckt alles weg.

Die Beschilderung ist furchtbar. Zwar stehen die Ortsnamen in Kyrillisch UND in lateinischen Buchstaben da, aber das macht das Ganze natürlich nicht übersichtlicher. Dazu kommt, dass es vor der Kreuzung / Kreisverkehr nicht nur ein Schild gibt( da wäre zu wenig Platz drauf), sondern mehrere und die sind häufig so eingewachsen, dass man sie erst auf die letzten Meter lesen kann. Hat man dann, leicht verwirrt, den Kreisverkehr erreicht, stehen dort aber keine Schilder mehr an den Ausfahrten, in welche Richtung es hier abgeht – ganz, ganz toll!

Die Krönung war aber in Varnas. Eigentlich sollte (laut Karte) uns unsere Route nach Burgas einfach der Hauptstraße nach durch den Ort führen. Doch plötzlich ein Schild: Burgas rechts abbiegen. O.K. Kann ja sein. Also rechts der Berg hoch. Oh, da vorne geht es wieder rechts – und nochmal. Dann landen wir in einem Kreisverkehr ohne Schilder. Zurück können wir aber auch nicht – Einbahnstraße. Also weiter um den Kreisverkehr rum und die (relativ) größte Ausfahrt nehmen. Plötzlich wieder ein Schild – nach links, den Berg wieder runter. Dann keine Schilder mehr.

Entnervt halten wir an, Paul zückt sein Handy mit den digitalen Landkarten. Mit deren Hilfe und dem Sonnenstand stellen wir fest, dass wir - in die falsche Richtung fahren. Wendemanöver haben wir ja inzwischen drauf und tatsächlich treffen wir nach einigen Kreuzungen auf ein Schild, das uns die Richtung nach Burgas weist. Diesmal sogar in die Richtige. Klasse, dann machen wir das doch so.

In Bulgarien ist der Massentourismus eingefallen. Eine Hotelburg nach der Anderen. Immerhin versuchen sie wenigstens den Brummern ein eigenständiges Gesicht zu geben. Hm – Geschmackssache.

Was wir uns nicht entgehen lassen wollten ist ist die Altstadt von Nesebär (heißt tatsächlich so). Sie ist auf einer Halbinsel angelegt worden und es sind zwischen den Wohnhäusern noch jede Menge Ruinen von Kirchen und Befestigungen zu sehen.

Offensichtlich kein echter Geheimtipp, denn die Besuchermassen können an jeder Ecke sich zum Essen hinsetzten, wenn da nicht gerade Andenken, Postkarten, „Handwerkskunst“ und allerlei Krempel verkauft werden würde.

Aber wenn man sich das alles wegdenkt, ist es echt schön hier. Und deshalb setzten wir uns auch auf eine Gasthausterrasse und bestellen uns gegrillten Tintenfisch und gebackene Fischchen. War nicht schlecht, aber dafür lohnt es sich echt nicht, nochmal her zu fahren...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es wird schon langsam Abend, als wir weiterfahren. Wir wollen heute noch die Türkei erreichen, denn wir hoffen, dass Nachts überhaupt weniger los ist und wir nicht stundenlang in der prallen Sonne stehen wollen, wenn die Jungs an der Grenze Faxen machen sollten. Ein wenig Bammel haben wir schon, das Verhältnis der beiden Länder ist ja gerade ein wenig angespannt.

Die Grenzer Bulgariens sind sehr nett, und wollen sogar erzählt bekommen, was wir da machen.

Auf der Türkischen Seite eine Schlange von etwa 15 Autos. Dafür, dass wir die letzte Stunde eigentlich kaum ein Auto gesehen haben, ganz schön viel. Wir richten uns schon auf eine längere Wartezeit ein, aber dann geht’s doch ganz fix.

Die Grenzer hatten wohl ein Problem mit ihrem Computer, wie uns ein anderes Rallyteam erzählt, die gerade fertig sind. Die anderen hatten 3 Std Wartezeit... Wir brauchen etwa ½ Std, um unsere diversen Stempel zu holen. Dann rüber über die Grenze, runter von der Straße und ein wenig Schlaf nachholen.... unter einem wunderbaren Sternenhimmel.