Tagebuch

Die sind alle Wahnsinnig! Egal ob Georgier oder Armenier – alle brettern mit einem Affenzahn über die Straßen.

Wobei man nicht unser Bild von Straße hier im Kopfhaben darf. Sie sind zwar in der Regel asphaltiert, aber meist ein Flickenteppich von zugeschmierten Schlaglöchern. Oder auch von nicht Zugeschmierten. Wobei die Betonung auf „-löchern“ liegt. Die, bei denen nur die wenige Zentimeter dicke Verschleißschicht fehlt, werden gar nicht beachtet.

Dazu kommt, dass es zwar auch Teilstücke gibt, die relativ frischen Asphalt haben, der Unterbau an sich aber schon wellig ist. Und plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung endet das Teilstück und geht mit einer heftigen Querrinne in ein 20 – 40 Meter langes Schotterstück über. Oder eben in Flickenteppich. Oder es kommt eine 10 cm tiefe und mehrere m² große Delle. Oder Längsrinne.

Und das mit Autos vom nagelneuen Porsche Cayenne bis zum Lada, der bei jedem TÜV Prüfer zu Weinkrämpfen und Schnappatmung führen würde.

Dazu jede Menge LKW´s, die eigentlich ins Museum gehören und die beim Bergauffahren mit ihrer Rußwolke den Tag zur Nacht machen.

Straßenmarkierungen braucht es nicht, denn man fährt da, wo es gerade am besten geht und die Löcher und Wellen am geringsten sind.

Offensichtlich wissen auch alle (bis auf uns) wo es lang geht, denn Straßenschilder gibt es kaum.

Die Leute geben uns auch freundlich Auskunft, wenn wir fragen. Zu dumm nur, dass wir weder Georgisch bzw. Armenisch können und sie nicht Deutsch oder Englisch. So werden wir wohl nicht schon nach 17 000 km in Ulan Ude ankommen....

Landschaftlich ist es nicht mehr so spektakulär wie noch die Tage davor (ist auch gut so, das wäre kaum zum Aushalten), aber trotzdem sehr schön. Der Panda darf heute wieder kräftig klettern (2300 m Passhöhe) durch Täler wedeln und über Hochmoore rumpeln, holpern und wanken (s.o.). Zwei mal müssen wir ihn abkühlen lassen, denn bei ca 35 Grad Lufttemperatur (am Berg – im Tal waren´s an die 40) im 2. Gang wurde ihm dann doch zu warm.

Gut, dass wir in Georgien beschlossen haben, nicht nach Tiflis zu fahren (wir sind schon ein bisschen Verspätet gegenüber unserer Planung), denn in Armenien ist die Straße, die wir eigentlich nehmen wollten gesperrt. 150 km Umweg – mindestens.

Aber das macht es ja gerade interessant.