Tagebuch

Um unser restliches armenisches Geld loszuwerden, gehen wir gleich in der Früh noch Getränke kaufen. Als wir aus dem Laden kommen hält ein Radlfahrer mit viel Gepäck. Lukas aus Posen in Polen.

„You are crazy“ ruft er , als er erfährt, dass wir mit dem Panda in die Mongolei wollen. Er, der mit dem Fahrrad das Schwarze Meer umrundet. Da fragt man sich schon, wer da verrückt ist. Und nebenbei erfährt man, dass es letztes Jahr über den Pamir Highway GERADELT ist. „You must do this, really“ bestärkt er uns. Er habe da Einige mit kleinen Autos fahren sehen. Es wird schwierig für den Panda, aber es geht.

Sein Wort in Gottes Gehörgang!

Dann sind wir auf dem Weg zur Grenze.

„All You can Drive“ - Pässe fahren satt! Der Transfagarasan ist Kinderkram! Steigungen bis 12 %. LKWs und Kehren. Und vor den Kehren und Kurven ist der Straßen-Holper-Flickenteppich zu Falten zusammengeschoben – nur nicht so weich.

Nachdem beim Panda mehrmals das rote Lämpchen uns zu einer Pause zwang, haben wir die Hybridkühlung eingeführt. Wasser + Luftgekühlt. Man nehme eine leere Wasserflasche, lege sie unter die geöffnete Motorhaube und binde diese mit einem Spanngurt wieder nach unten. Fertig.

 

So strömt mehr Luft in den Motorraum und die Hitze kann besser raus.

 

Hat auch bis in den Iran gut funktioniert, aber bei 40 Grad Lufttemperatur (oder mehr) wurden auch diesem innovativen Projekt seine Grenzen aufgezeigt :(

 

 

 

Apropos Iran. Die armenischen Grenzer bei der Ausreise waren das unfreundlichste Volk mit dem wir bisher zu tun hatten. „Ich hab´keinen Bock“ schrie jede ihrer langsamen Bewegungen und den Mund brachten sie auch nicht auf.

„Das kann ja heiter werden im Iran“ dachte ich mir, war doch das Visum schon so ein Akt.

Hitze pur, kein Schatten. Wir liefen zu insgesamt 5 verschiedenen Stellen, bis wir alles beieinander hatten. Aber alle SEHR freundlich! Einer hat mir sogar in seinem klimatisierten Büro Tee und Honigmelone angeboten, als Paul mit dem Kollegen in Sachen Autopapiere unterwegs war. So nett waren bisher noch keine Grenzer „Welcome to Iran“!

Auf den Straßen muss man höllisch aufpassen, sobald der Verkehr ein wenig dichter wird. Gefahren wird, wo Platz ist. Und viel Platz brauchen Iraner nicht. So eng würden wir nicht mal parken, wie die mit 80 Sachen über die Schnellstraße fegen. Entsprechend verdallt sehen die Autos aus, die dem Gerangel schon länger ausgesetzt sind. Und dazwischen fährt noch eine Familie auf dem Motorrad. Kind-Papa-Kind-Mama - auf EINEM Motorrad.

Und ich dachte, die Armenier wären wahnsinnig...

Aber alle sehr freundlich – ständig werden wir angehupt und uns wird zugewunken – und wir hupen und winken selbstverständlich zurück.

Es ist unglaublich heiß. Wir haben zwar alle Fenster offen, aber wenn man einen Fön einschaltet und das Gesicht in den Luftstrom hält, hat man ungefähr das gleiche Gefühl.

Aber irgendwann haben wir dann doch die Autobahn erreicht. Wir machen endlich auch wieder Kilometer und es wird kühler. Gott sei Dank!