Tagebuch

Wir machen uns ein Frühstück aus Paulis Müsli und Kaffee und dann geht’s weiter.

Gott sei Dank wird die Straße bald weniger schlecht (Nicht: „besser“ - das hätte einen Anklang von „Gut“.) Aber es geht hinauf – auf etwa 2500m. Und dann geht es wieder runter zum Fluß. Der Unterfahrschutz bekommt wohl einige Kratzer so wie sich das anhört, aber vor sonstigen Schäden bleiben wir vorerst verschont.

Bald sind wir im Grenzbereich zu Afghanistan. Immer wieder sehen wir Schilder, die vor Minen warnen. Schon ein seltsames Gefühl. Auf der anderen Seite des Flusses auch eine Straße, die die paar Dörfer am Flussufer miteinander verbindet. Genauso wie auf unserer Seite. Da fragt man sich schon, was das soll.

Immer mal wieder Checkpoints der Polizei und des Militärs, bei denen die Angaben in unseren Pässen abgemalt werden (hier schreibt man kyrillisch).

An dieser Stelle möchte ich mich bei der Katja ganz herzlich bedanken, die mir einen kleinen Crashkurs in russisch und kyrillisch gegeben hat. So kann ich wenigstens die Straßenschilder entziffern und freundlich Grüßen und mich Verabschieden. Nur Fragen stellen auf russisch haben wir sein lassen – denn dann bekommen wir meist eine wortreiche – russische - Antwort, von der wir nichts verstehen.

Langsam wird die Straße tatsächlich besser. Das ist aber richtig heimtückisch. Denn dann fährt man schneller und zack! - das nächste Loch, die nächste Querrinne und der Unterfahrschutz schlägt wieder Funken. Oder es ist ein ganzes Stück Straße bei einem Erdrutsch abhanden gekommen. Dann wird mit der Planierraupe ein Streifen freigeräumt und das war´s dann. Da kann man sich dann zwischen Felsbrocken und Schlaglöchern einen Weg suchen.

Immer wieder treffen wir auf Leute, die mit den Fahrrad über den Pamir wollen. Da muss man schon viel Freude am Radfahren mitbringen...

Waren die Berge vormittags noch grüne Almen, wir das Ganze zum Nachmittag hin felsig und steil und die Straße teilweise ziemlich schmal.

An so einer Stelle ist der Hänger eines Sattelschlepper von der Straße abgekommen und hängt jetzt mit allen 3 Achsen über der Böschung der Flusses. Die Zugmaschine steht noch auf der Straße. Und was machen die findigen Tajiken? Sie graben an der Felswand eine vorhandene Nische weiter aus, so dass wenigstens die PKW vorbei schlüpfen können.

Für LKW ist da aber kein Durchkommen. Keine Ahnung wie die das Teil da weg bringen wollen.

Tanken müssen wir auch. Ein Ein kleiner LKW mit Tank steht am Straßenrand und hat ein kleines Dach aufgespannt. Das Benzin wird mit dem Eimer aus einer Tonne geschöpft und mit dem Trichter in den Tank gefüllt. Geht auch.

Kurz vor Khorog treffen wir auf ein britisches Rallyteam. Ihnen ist ein Stück einer Vorderradfeder abgebrochen und ein Gummipuffer rutscht immer wieder heraus. Gut dass ich noch Draht habe. Mit der notdürftigen Reparatur können sie wenigstens weiterfahren und wir suchen uns in Khorog noch eine gemeinsame Unterkunft.