Tagebuch

….endet unser heutiger Tag.

Begonnen hat er mit einer unschönen Überraschung. In der Nacht hat der Wind anscheinend gedreht und mein Handtuch, Badehose und Reisetasche (die alle zum Trocknen auf den Liegen lagen) weggeblasen. Tasche und Hose sind wieder aufgetaucht, aber mein Tuch bleibt verschwunden. Stinkt mir total !!

Wieder auf der Straße geht es Autobahnmäßig weiter - nicht allzu lange :(

Dann wird daraus eine Landstraße und stellenweise schlagloch-übersäte Buckelpiste mit tiefen Spurrillen. So wird das nichts mit Russland.

Tankstop. Eine aufgepackte Reiseenduro steht da. „Mann die Kasachen – fahren mit einem Einkaufskorb auf dem Dach herum,“ denkt sich der Besitzer des Motorrads. Rosto, so heißt er, schnappt sich seinen Foto. Dann sieht er das Nummernschild....

Ein paar Stunden später: Da steht eine aufgepackte Reiseenduro vor einer kleinen Raststätte.

Wir werfen den Anker. „Hallo – können wir uns zu dir setzten?“

Rosto hat in Rottenburg Forstwirtschaft studiert, keine Stelle beim Staat bekommen (was es nicht alles gibt...) und ist irgendwie in der Klebstoffindustrie gelandet. Jetzt hat er seinen Job an die Wand geklebt (ich gehe jetzt mal davon aus, dass er keinen Nagel verwendet hat) und ist seit 3 Monaten auf einer voraussichtlich 2-jährigen Weltreise. Krass !

Wir müssen unbedingt in Kasachstan eine Melone kaufen – dringende Empfehlung vom Vitaly.

Aber was machen wir mit so einer Monstermelone, wie die alle so an ihren Ständen rumliegen haben. So eine haben wir in Turkmenistan mit 20 Leuten geteilt ! Ihr wisst schon – die Teure...

Da ist ein Stand mit kleinen Melonen. Wir suchen und eine aus. 428 kasachische Tenge (ca.1 Euro) kostet sie. Klasse, da bekommen wir unser ganzes Münzgeld los. Es ist sogar ein bisschen mehr – was soll´s.

Wir rein in den Panda – da ruft der Händler was. Wir schauen – er kommt mit eine zweiten Melone. Und schenkt sie uns. Einfach so. Was sagt man dazu ( außer „Vielen Dank“ natürlich)?

Wir holpern weiter. Kurz vor dem Dunkelwerden sehen wir eine kleine Abfahrt vom Straßendamm. Runter – hier ist unser Zeltplatz. Mitten in der Kasachischen Steppe. Mit reichlich unverschämten kleinen Mücken.

Heute ist ein bisschen Pandapflege angesagt. Blinklichtbirnchen tauschen, Öl nachfüllen, Reifen durchtauschen (die Vorderen sind schon ziemlich abgenudelt) und Felgen ausdengeln.

War dringend nötig!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inzwischen ist es Dunkel und es gibt reichlich Sterne. Außer den paar Autos auf der Straße gibt es hier auch nichts was Licht macht. Schon Schön!