Frühstücksbuffet - auf türkisch! Die Suppen haben wir mal weggelassen, aber es gab verschiedene türkische Wurst und Käse, Tomaten, Gurken, Ei, noch warmes Pide und Rosinensemmeln ohne Rosinen. So kann der Tag anfangen.
Zu fahren hatten wir heute nur etwa 200 km, da wir gestern an die 900 geschafft haben. „Supr Sach“, denn dadurch sind wir schon gegen Mittag in Kappadokien.
Der Wahnsinn! Ich weiß, ich wiederhole mich, aber mir fällt nichts anderes ein. Sonnenschein, ein kühlender Wind und diese Kulisse. Und erst gegen Abend! Tiefstehende Sonne mit warmen Licht und ein Schattenwurf, der die Konturen noch besser betont. Halt einfach Wahnsinn!!
Wir sind zwischen den Höhlentürmen herumgeklettert / gerutscht und in die eine oder andere hineingeschlüpft.Echt angenehmes Klima.
Dann haben wir auf Empfehlung unseres Zeltplatzbesitzers nach Derinkuyu durchgeschlagen. War gar nicht so einfach. Zuerst sind wir in ein falsches Dorf gefahren, weil Paul die Sehenswürdigkeiten, die auf unserer Karte verzeichnet waren, verwechselt hat.
Dann waren wir ins Richtige unterwegs, aber – Baustelle. O.k., dann fahren wir halt der Umleitung nach. Aber es kommt kein weiteres Schild. Also umdrehen, und da lang fahren, wo alle fahren. Auch keine Schilder mehr. Wir fragen einen Passanten. „Über den Kreisverkehr, an der nächsten Ampel links, dann wieder links“ haben wir verstanden.
Hm, das sieht hier aber komisch aus!
Von hinten ein Auto, das uns anhupt und überholt. Darin sitzt der eben befragte Passant. Er gestikuliert, dass wir ihm folgen sollen.
O.k. - rechts, links, rechts – links – rechts, die Straße hoch, dass der Panda kaum hinterherkommt. An einer Kreuzung das Schild nach Derinkuyu – ein kurzen Winken, und weg ist er.
Wir folgen der Beschilderung und landen auf der Straße, auf der wir vorhin umgekehrt sind. Es war gar keine Umleitung....
Endlich angekommen besichtigen wir die unterirdische Stadt. Bis zu einer Tiefe von 50 m wurde ein Höhlensystem über die Jahrtausende angelegt. 10 000 Leute konnten bei Gefahr dort unterkommen, bewohnt wurde sie aber meist von 3 000. Zzgl. Vieh!
So Besichtigungen sind echt anstrengend! Wir sind richtig geschafft.
Und morgen heißt es früh aufstehen – wir wollen bei Sonnenaufgang die Ballons über Kappadokien sehen.
Beim Essen haben wir uns gedacht, dass wir dem netten jungen Mann doch eine Freude machen könnten: ein Foto vom Panda und ihm.
Foto machen fand er cool, und während ich ihm und ein paar Leuten die Route erklärte, hat Paul das Bild mit unserem Fotodrucker produziert.
Er hatte so eine Freude, dass er gleich losgeflitzt ist, und mit einer türkischen Autofahne zurückkam. Sie wurde natürlich gleich montiert. Aber leider hat sie wohl der Fahrtwind mitgenommen, denn beim nächsten Halt war nur noch der Stecken da – schade.
Eigentlich wollten wir noch ein Stück fahren und dann in der Pampa pennen. Pech gehabt, keine Pampa. Nur Ebene, Acker und Dreck.
Inzwischen ist es 23.00 Uhr vorbei. Also an einer Tankstelle nach einem Hotel gefragt.
„5 km, dann rechts“ oder so ähnlich war die Antwort – auf türkisch.
Naja, jetzt nächtigen wir halt im GRANDHAN. Sieht so aus wie es klingt. Wir sind wohl eher nicht das typische Klientel.
Was uns das kostet ?????
40,-- Euronen. Das Doppelzimmer!
Incl. W-LAN und Frühstück.
Da fällt einem doch nichts mehr ein.
Einfach ein Traum !!
Naja, die Nacht jetzt nicht so, weil unsere Zelt-Nachbarn ewig gequasselt haben, aber unser Frühstück bestand aus einem „Sandwich“ mit türkischer Wurst, Käse und Tomaten in einer Art Waffeleisen gebacken. Dazu 2 Tässcher türkischen Mokka – so kann der Tag anfangen.
Es folgte eine beinahe schon herzliche Verabschiedung, und los ging´s.
Allein landschaftlich gesehen, war das bisher unser schönster Tag.
Zuerst haben Weingärten die ewigen Sonnenblumen ersetzt. Wir fahren einen Höhenzug rauf – Getreide- und Stoppelfelder in den unterschiedlichsten Ockertönen. Dazwischen immer wieder grüne Tupfer von einzelnen Bäumchen und Baumgruppen.
Mal haben wir eine Schnellstraße, mal Landstraße.
Es geht eine langgezogene Passstraße hoch: wilde Felsformationen. Oder rote Erde, Sand und Stein. Über den Sattel und wir sehen ein saftig grünes Tal bis zum nächsten Höhenzug.
Jede Kurve, jede Kuppe bietet neue Eindrücke. Und gegen Abend kam auch noch das Licht der untergehenden Sonne mit dazu. Waaahhnsinn!
(An dieser Stelle dürft uns jetzt ein bisschen beneiden).
Ok. Was wollte ich noch erzählen? Ach ja, die Türken. Dass wir immer wieder freundlich gegrüßt werden und uns aus vorbeifahrenden Autos zugewunken wird, brauche ich ja nicht mehr extra zu erwähnen.
Als wir heute jedoch bei einem Straßenhändler eine Tüte Trauben kauften (bzw. kaufen wollten) hat er sie uns einfach geschenkt. Wir hatten kein passendes Kleingeld und er konnte den 50er nicht wechseln. Ich habe daraufhin seinem Buben meine SONAX Mütze geschenkt. Er hat sich auch gefreut.
Ob wir beim Tanken ein paar Minuten auf den Chef warten müssen -, weil der Englisch spricht - und dafür einen Kaffee spendiert bekommen, ob wir mit Händen und Füßen in einer Kleinstadt Tee und eine weitere Art Sandwich bestellen – alle sind furchtbar nett und bemüht.
Weil es fast auf dem Weg lag haben wir auch noch Pamukkale besichtigt. Auch kein Gekeimtipp mehr, schon die alten Römer haben die weißen Kalksinterterrassen bewundert. In der Affenhitze wollten wir uns nicht in die Kolonnen der Lemminge einreihen, die den Weg zum oberen Teil hinauf gepilgert sind, sondern haben uns mit dem Fuß der Terrassen begnügt. Außerdem sind wir ja auf einer Rally!
Und die führt uns weiter an zwei großen Seen vorbei durch eine wunderbare Landschaft.
Heute versuchen wir noch einiges an Kilometern zu machen, damit wir morgen zeitig in Göreme (Kappadokien) eintreffen. „A bissl was anschau´n wolln wir ja schon.“
Nachtrag: Wir sitzen gerade an einem kleinen Imbiss neben der Straße, haben eine türkische Pizza verdrückt und der Wirt stellt uns mal eben sein privates W-LAN zur Verfügung....
Wir sind in Asien. Heute kurz nach 13.00 Uhr fuhren wir auf die Autofähre um uns nach Canakkale übersetzten zu lassen.
Doch der Reihe nach: in der Früh nahmen wir die nächste Abfahrt von der Schnellstraße und sie führte uns in eine kleine Stadt. An einem kleinen Platz mit dem üblichen Kreisverkehr, suchten wir uns einen Parkplatz und steuerten ein kleines Geschäft an, bei dem 2 kleine Tische mit Stühlen davor standen – offensichtlich gab es da etwas zu essen. Der Inhaber (der glücklicherweise ein wenig Englisch sprach) hatte vor sich einige Körbe mit Backwaren und Aufläufen. Auf unseren Wunsch schnitt er jeweils eine Portion ab, hackte sie mit seinem großen Messer klein und häufte sie auf einen Teller. Das Eine war eine Art Nudelauflauf mit Schafskäse, das Andere Blätterteig mit Hackfleisch. Dazu ein Glas schwarzen Tee. Ein ungewohntes Frühstück, aber lecker! Wir nahmen dann noch 3 Gebäckteilchen für die Fahrt mit und zahlen insgesamt 3 Euro dafür. Bei der Gelegenheit fragten wir nach einer Möglichkeit Geld zu wechseln. Kurzes Nachdenken, dann beauftragte er seinen Mitarbeiter, uns zu einer Wechselstube zu führen die ein paar Minuten entfernt war. Die hätten so schnell sicher nicht gefunden.
Die Schnellstraße brachte uns ganz flott voran, besonders wenn man sich nicht an die offiziellen Verkehrsregeln hält. Falls es die überhaupt gibt. Die herumstehenden Schilder dienen wohl eher dekorativen Zwecken. So kann der Standstreifen durchaus auch von Pferdewagen, Traktoren, Fahrradfahrern und Fußgängern benutzt werden. Auch ein Bus hält ab und zu. Ebenso kann man sie aber auch zum (rechts !)überholen brauchen, wenn links gerade ein Anderer überholt und man da nicht vorbeikommt.
Ansonsten sind die (Haupt-!)-Straßen in einem vorzüglichen Zustand.
Immer wieder winken uns aus vorbeifahrenden Autos Leute zu und grinsen uns an. Auch bei einer kurzen Kaffeepause neben der Straße werden wir zwar leicht verwundert betrachtet, aber sehr freundlich behandelt. Alles Gut!
Ansonsten sind wir einfach viel gefahren und finden gegen 20.00 Uhr einen kleinen Zeltplatz in einer Bucht. Mit englisch sprechendem Chef, Internetanschluß und Abendessen: Köfte, gegrillte Hähnchenspieße, dazu reichlich Salat und Pommes. Was will man mehr.
Irgendwann taucht dann auch Paul auf und wir beschließen zuerst zu Frühstücken um danach zum Baden ins Schwarze Meer zu gehen. Gesagt, getan, und kaum ist das Frühstück bestellt, gesellen sich Peter und Nils von gestern Abend zu uns.
Das anschließende Bad war wirklich herrlich erfrischend, auch wenn wir wie angetrunkene Pinguine aus dem Wasser getorkelt sind. Der Boden ist nämlich mit, zwar abgerundeten, aber doch ziemlich großen Steinen übersät und sehr uneben. Dazu die Wellen – es war wirklich kaum möglich aufrecht zu gehen.
Danach Duschen, Zelt einpacken, das restliche Geld für Getränke und Obst auf den Kopf hauen und dann ab zur Grenze. Der Übergang verlief problemlos und wir folgten der Küstenstraße Richtung Süden. Zuerst wieder Sonnenblumen, Sonnenblumen, Stoppelfeld, Maisacker und dann Abwechslung wieder Sonnenblumen. Aber dann kommen immer wieder Anstiege und Abfahrten über die Höhenzüge an der Küste. Die Straße ist super, wir sind echt verwundert. Schön breit und glatter Asphalt. Bald jedoch ändert sich das Bild. Die Straßen bleiben zwar breit, aber der Zustand wird zunehmend schlechter. Den Panda schaukelt und holpert es über den welligen, gerissenen Belag – aber er steckt alles weg.
Die Beschilderung ist furchtbar. Zwar stehen die Ortsnamen in Kyrillisch UND in lateinischen Buchstaben da, aber das macht das Ganze natürlich nicht übersichtlicher. Dazu kommt, dass es vor der Kreuzung / Kreisverkehr nicht nur ein Schild gibt( da wäre zu wenig Platz drauf), sondern mehrere und die sind häufig so eingewachsen, dass man sie erst auf die letzten Meter lesen kann. Hat man dann, leicht verwirrt, den Kreisverkehr erreicht, stehen dort aber keine Schilder mehr an den Ausfahrten, in welche Richtung es hier abgeht – ganz, ganz toll!
Die Krönung war aber in Varnas. Eigentlich sollte (laut Karte) uns unsere Route nach Burgas einfach der Hauptstraße nach durch den Ort führen. Doch plötzlich ein Schild: Burgas rechts abbiegen. O.K. Kann ja sein. Also rechts der Berg hoch. Oh, da vorne geht es wieder rechts – und nochmal. Dann landen wir in einem Kreisverkehr ohne Schilder. Zurück können wir aber auch nicht – Einbahnstraße. Also weiter um den Kreisverkehr rum und die (relativ) größte Ausfahrt nehmen. Plötzlich wieder ein Schild – nach links, den Berg wieder runter. Dann keine Schilder mehr.
Entnervt halten wir an, Paul zückt sein Handy mit den digitalen Landkarten. Mit deren Hilfe und dem Sonnenstand stellen wir fest, dass wir - in die falsche Richtung fahren. Wendemanöver haben wir ja inzwischen drauf und tatsächlich treffen wir nach einigen Kreuzungen auf ein Schild, das uns die Richtung nach Burgas weist. Diesmal sogar in die Richtige. Klasse, dann machen wir das doch so.
In Bulgarien ist der Massentourismus eingefallen. Eine Hotelburg nach der Anderen. Immerhin versuchen sie wenigstens den Brummern ein eigenständiges Gesicht zu geben. Hm – Geschmackssache.
Was wir uns nicht entgehen lassen wollten ist ist die Altstadt von Nesebär (heißt tatsächlich so). Sie ist auf einer Halbinsel angelegt worden und es sind zwischen den Wohnhäusern noch jede Menge Ruinen von Kirchen und Befestigungen zu sehen.
Offensichtlich kein echter Geheimtipp, denn die Besuchermassen können an jeder Ecke sich zum Essen hinsetzten, wenn da nicht gerade Andenken, Postkarten, „Handwerkskunst“ und allerlei Krempel verkauft werden würde.
Aber wenn man sich das alles wegdenkt, ist es echt schön hier. Und deshalb setzten wir uns auch auf eine Gasthausterrasse und bestellen uns gegrillten Tintenfisch und gebackene Fischchen. War nicht schlecht, aber dafür lohnt es sich echt nicht, nochmal her zu fahren...
Es wird schon langsam Abend, als wir weiterfahren. Wir wollen heute noch die Türkei erreichen, denn wir hoffen, dass Nachts überhaupt weniger los ist und wir nicht stundenlang in der prallen Sonne stehen wollen, wenn die Jungs an der Grenze Faxen machen sollten. Ein wenig Bammel haben wir schon, das Verhältnis der beiden Länder ist ja gerade ein wenig angespannt.
Die Grenzer Bulgariens sind sehr nett, und wollen sogar erzählt bekommen, was wir da machen.
Auf der Türkischen Seite eine Schlange von etwa 15 Autos. Dafür, dass wir die letzte Stunde eigentlich kaum ein Auto gesehen haben, ganz schön viel. Wir richten uns schon auf eine längere Wartezeit ein, aber dann geht’s doch ganz fix.
Die Grenzer hatten wohl ein Problem mit ihrem Computer, wie uns ein anderes Rallyteam erzählt, die gerade fertig sind. Die anderen hatten 3 Std Wartezeit... Wir brauchen etwa ½ Std, um unsere diversen Stempel zu holen. Dann rüber über die Grenze, runter von der Straße und ein wenig Schlaf nachholen.... unter einem wunderbaren Sternenhimmel.